Der Satzaufbau im Koreanischen ist in der Regel wie folgt:

[Subjekt (주어)] [Objekt (목적어)] [Prädikat (동사)].

  • Subjekt - Wer oder was tut etwas
  • Objekt - Mit wem passiert etwas
  • Prädikat (Verb) - Was macht das Subjekt mit dem Objekt

Das ist etwas anders als im Deutschen, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran.

Hier ein Beispielsatz:

Koreanisch Deutsch
서연씨가 책을 읽어요 Seo-Yeon liest ein Buch

Der Vorname 서연 (Seo-Yeon) wird hier mit 2 weiteren Silben markiert:

  • 씨 wird üblicherweise aus Respekt an Vornamen angehangen. Im Deutschen gibt es das nicht. Allerdings fügen wir im Deutschen aus Respekt das Wort “Herr” oder “Frau” vor einen Nachnamen an.
  • 가 ist ein Marker der anzeigt, dass 서연 das Subjekt im Satz ist.

Das Wort für Buch (책) hat hier mit 을 eine Objektmarkierung.

Verben sind etwas komplizierter, da sie im Koreanischen nicht nur eine Aktion definieren, sondern auch noch zwei weitere Informationen inkodiert haben…

  • Zeit: Das Wort 읽어 verrät dass es sich hier um die Gegenwartsform von “lesen” (liest) handelt.
  • Ehre: Die letzte Silbe 요 macht eine Aussage darüber, wie der Sprecher des Satzes zum Hörenden (oder lesenden) steht und in welcher Umgebung das Gespräch statt findet.

요 ist wahrscheinlich das meistgenutzte Verbende. Wenn du es weglässt (Fachbegriff 반말) und kein anderes Verbende verwendest implizierst du, dass du es nicht nötig hast den Gesprächspartner zu respektieren. Das ist höchstens unter Freunden oder engen Familienmitgliedern zulässig.

Hier ein paar Situationen in denen die 요 Endung angebracht ist:

  1. Wenn ein Kind (unter 20) mit einem Erwachsenen spricht.
  2. Wenn ein Erwachsener mit einem Fremden spricht (egal wie alt)
  3. In einer Rede, Fernsehshow oder Präsentation (wobei (스)ㅂ니다 in diesem Fall verbreiteter ist)
  4. Wenn ein Schüler mit einem älteren Schüler spricht
  5. In online Chats. Auch wenn der Status des anderen bekannt ist und zum Beispiel ein Erwachsener mit einem Kind spricht. Je nach Chatrooms werden allerdings nicht immer ganze Sätze geschrieben.